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Spezifischer Primärenergiebedarf der Verkehrsmittel

Der höchste Primärenergiebedarf, nämlich durchschnittlich 568 Wh/pkm (Wattstunden pro Personenkilometer), fällt beim Transrapid an, wenn die Kraftwerkstechnik mit Stand von 1992 (schlechter Wirkungsgrad) zugrunde gelegt wird. An zweiter Stelle steht mit 557 Wh/pkm der Flugverkehr Hamburg - Berlin, der überwiegend mit Maschinen des Typs Fokker 50 abgewickelt wird und eine Auslastung von 70% hat. Es folgt der PKW, der bei einer Durchschnittsbesetzung von 1,7 Personen immerhin noch 538 Wh/pkm an Energie benötigt. Setzt man den zu erwartenden Stand der Kraftwerkstechnik von 2010 voraus, so ist der Transrapid mit 446 Wh/pkm leicht günstiger als Flugzeug und PKW. Der Schienenverkehr liegt deutlich darunter: Ein optimierter ICE 3 mit 14 Wagen, max. 250 km/h schnell, mit Neigetechnik, hat einen Energiebedarf von 142 bzw. 182 Wh/pkm, abhängig vom Wirkungsgrad der Kraftwerke. Noch etwas günstiger ist der typische IC-Zug mit 10 Wagen und max. 160 km/h Geschwindigkeit, wie er inzwischen von Hamburg nach Berlin verkehrt. Er liegt - je nach Stand der Kraftwerkstechnik - bei 116 bzw. 149 Wh/pkm. Am allergünstigsten schneidet der Omnibus mit nur 77 Wh/pkm ab.

Der überraschend hohe Energiebedarf des Transrapids gegenüber dem Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehr ist zu einem wesentlichen Teil auf die höhere Geschwindigkeit zurückzuführen, da der Energiebedarf mit dem Quadrat der Geschwindigkeit zunimmt. Doch auch bei gleicher Geschwindigkeit liegt der Energiebedarf des Transrapid spürbar über dem eines modernen ICE-Zuges. Beispielsweise benötigt der Transrapid allein zum Schweben auf der Stelle schon soviel Energie wie der ICE bei einer Dauergeschwindigkeit von rund 120 km/h. Zum zweiten ist der Wirkungsgrad des Linearmotors beim Transrapid schlechter als beim kompakten Elektromotor der Eisenbahn. Zum dritten hat der Transrapid wegen seiner größeren Breite bei kürzerer Zuglänge einen größeren Stirnflächenwiderstand pro Sitzplatz.